Ein Steingarten kann vielfältig und artenreich sein. Eine Steinwüste allerdings nicht. Dennoch gewinnen Schotterflächen an Beliebtheit. Warum das viele negative Effekte hat.

Sie werden immer beliebter in den Vorgärten von Hausbesitzerinnern und -besitzern. Eine Fläche gefüllt mit Schotter, ein oder zwei Büsche, eine Keramikfigur. Keine heimischen Pflanzen, keine Insekten, keine Artenvielfalt. Steinwüsten finden immer mehr Einzug in Städten und Gemeinden. Fälschlicherweise werden sie oft mit Steingärten verwechselt.

Anders als eine Steinwüste, ist ein richtig angelegter Steingarten eine Bereicherung für Mensch und Natur. Eine Steinwüste hingegen ist nicht nur trist, sondern wirkt sich auch negativ aus.

5 negative Effekte einer Steinwüste

Steinwüsten erobern Vorgärten, städtische Flächen und das Internet. Auf Social Media gibt es diverse Profile, die die schrecklichsten Exemplare abbilden. Gärten und Parkflächen voller Kies und Schotter sollen modern, unkrautfrei und pflegeleicht sein. So lauten zumindest die Versprechen. Allerdings hat dieser Trend viele negative Folgen.

1. Steinwüsten sind schädlich für das Mikroklima

Im Jahr 2019 erlebte Deutschland eine Rekordhitzewelle, insbesondere die Städte heizen sich auf. Steinwüsten sind daran nicht ganz unbeteiligt. Denn neben vielen Betonbauten haben auch Steinwüsten Auswirkungen auf das Mikroklima.

Steine heizen sich im Sommer besonders auf und geben die Wärme an die Umgebung ab. Grünflächen und Bäume, die das verhindern würden, werden immer mehr verdrängt. Die Steine speichern die Hitze, so dass sich der Boden auch in der Nacht nicht abkühlen kann. Das wird insbesondere dann zum Problem, wenn obendrein Kaltluftschneisen durch neue Bebauungen wegfallen.

Außerdem reichern sich durch Steinwüsten immer mehr Staub und Stickstoffdioxid in der Luft an, schreibt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf seiner Website. Normalerweise filtern Pflanzen mit ihren Blättern feine Staubpartikel aus der Luft.

2. Insekten finden nicht genug Nahrung

Steinwüsten setzen auch der Tierwelt zu. Wegen fehlenden Pflanzen und Grünflächen finden Insekten, Vögel und andere Tiere immer weniger Nahrung. Es wird für sämtliche Tiere auch schwerer an Lebensraum zu kommen.

Im Gegensatz zu richtig angelegten Steingärten sind reine Schottergärten in der Regel kaum bis gar nicht bepflanzt. Selbst Reptilien, die Wärme lieben, fühlen sich auf den monotonen Steinflächen nicht wohl. Wenn Sie allerdings einen Steingarten richtig anlegen und vielfältig gestalten, kann dieser durchaus artenreich sein.

3. Reine Steinflächen sind teuer und pflegeintensiv

Hochwertige Natursteine haben ihren Preis. Ganze Flächen damit zu versiegeln wird für viele Gartenbesitzer oft teurer als gedacht. Dazu kommt, dass Schottergärten zwar oft als pflegeleicht angepriesen werden. Jedoch benötigen auch Natursteine die richtige Pflege. Moos, Laub und anderer Schmutz muss regelmäßig entfernt werden. Selbst Unkraut wird einer Steinwüste nicht gänzlich fernbleiben.

4. Regenwasser läuft nicht ab, sondern in den Keller

Reine Schotterbeete sind wasserundurchlässig, weshalb das Regenwasser nicht ins Erdreich sickert und es weiter austrocknet. Gleichzeitig sorgt der verdichtete Boden dafür, dass bei starkem Regen das Wasser nicht abfließt. Das Wasser landet stattdessen ganz schnell im Keller, lässt die Kanalisation volllaufen und mündet schließlich verunreinigt in Flüsse und Bäche.

Durch die verdichtete Oberfläche leidet auch der Boden darunter. Die Fruchtbarkeit geht verloren und mit ihr wertvolle Ressourcen.

5. Steinwüsten sind keine Hingucker

Eine Fläche voller Kies und Schotter ist alles andere als ein optisches Highlight. Im Gegenteil: Steinwüsten sind grau, öde und eintönig. Weit entfernt von einem bunten Leben also.

Es gibt außerdem verschiedene wissenschaftliche Studien und Umfragen, die gezeigt haben, dass sich der Anblick von Blumen, Pflanzen, Bäumen und Grünflächen positiv auf unsere physische und psychische Gesundheit auswirkt. Das heißt, mehr Grün im Garten kann unsere Gesundheit verbessern. Entscheidet man sich stattdessen für Grau, wirkt sich das entsprechend auf unsere Lebensqualität aus.

Warum Vorgarten und Co. wichtig sind

Doch sind der eigene Garten, Vorgarten oder Grünflächen wirklich entscheidend für die Umwelt? Gerade sie hätten eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt in der Stadt, meint der NABU. Sie seien ökologische Trittsteine für Pflanzen, Insekten und Vögel. Auf der Suche nach Nahrung oder Nistplätzen wandern sie von Trittstein zu Trittstein.

Wie ein Steingarten mit Mehrwert aussieht

Steinwüsten sind weder für Flora und Fauna noch für Klima und Luftqualität zuträglich. Sie wirken sich sogar negativ auf unser Wohlbefinden aus.

Doch es gibt Steingärten, die positiv auffallen. Sie sind aktuell aber noch die Ausnahme. Dabei können Sie einen Steingarten schon in fünf Schritten anlegen. Ein Steingarten mit Mehrwert besteht aus Pflanzen, Blumen, Büschen und einigen Steinen. So schaffen Sie eine Bereicherung für sich und die Umwelt, anstatt ihr zu schaden.

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