Ein Steingarten kann durchaus eine Bereicherung für Mensch und Umwelt sein. Doch dafür muss er richtig geplant werden. Worauf es ankommt, wenn Sie einen Steingarten anlegen.

In vielen Städten sind sie zu einem negativen Trend geworden. Insbesondere bei Neubauten sieht man sie oft: Gärten, die aus nichts außer Steinen bestehen. Fälschlicherweise werden diese Flächen oft als „Steingarten“ bezeichnet. Dabei handelt es sich hier um Steinwüsten. Vermeintlich pflegeleichte Flächen voller Kies und Schotter.

Ein richtig angelegter Steingarten hingegen besteht aus vielen Pflanzen, Blumen und einigen Steinen. Wenn Sie einen Steingarten anlegen und dies durchdacht planen, schaffen Sie einen Mehrwert für Natur, Tiere und sich selbst. Einen Steingarten anlegen, können Sie schon in fünf Schritten.

Was ist ein Steingarten?

Ein Steingarten ist ein Garten oder Teil eines Gartens, der mit Steinen verschiedener Größen sowie verschiedenen blühenden und grünen Pflanzen gestaltet ist. Ein Steingarten ist der Landschaft im Gebirge nachempfunden. Er zeichnet sich häufig auch durch alpine Pflanzen und einen steinigen Boden aus.

Gestaltungselemente aus Naturstein für einen Steingarten sind beispielsweise Kies, Schotter, Findlinge, Trockenmauer, Hochbeet, Steinfliesen.

Steingärten gibt es bereits seit des 20. Jahrhunderts in der Gartenkultur. Ziel ist es, für alpine Pflanzen oder trockenheitsverträgliche Pflanzen eine geeignete Umgebung zu schaffen. Wird ein Steingarten richtig angelegt, ist er durchaus artenreich.

1. Schritt Steingarten anlegen: Die richtige Planung

Zunächst sollten Sie sich überlegen, wo Sie Ihren Steingarten anlegen wollen. Sie können den gesamten Garten nutzen oder nur einen Teil. Entscheiden Sie sich vorab, welches Farbkonzept Sie möchten. Mit eingefärbten Kieseln können Sie besondere Akzente setzen. Sie sollten jedoch nicht zu viele Gesteinsarten und Farben mixen, da Ihr Natursteingarten sonst unruhig wirkt.

2. Schritt Steingarten anlegen: Drainage, Ausrichtung und Standort

Sie sollten unbedingt den richtigen Standort wählen, wenn Sie einen Steingarten anlegen. Ein natürliches Gefälle ist optimal, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Gestalten Sie eine Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Als Standort für einen Natursteingarten eignen sich ein Hang oder eine natürliche Böschung.

Eine Ausrichtung nach Süden und Südwesten ist empfehlenswert. Jedoch können Sie auch in schattigen Bereichen einen Steingarten anlegen, wenn Sie die Auswahl der Pflanzen und Steine anpassen.

3. Schritt Steingarten anlegen: Geeignete Steine und Pflanzen wählen

Sie wollen einen Steingarten anlegen und haben nun die wichtigsten Eckpfeiler gelegt. Jetzt geht es an die Auswahl von Natursteinen und Pflanzen. Aber ohne Sorgfalt und Recherche ist es nicht getan. Denn nicht alle Pflanzen fühlen sich auf jedem Untergrund wohl.

Beispielsweise gibt es silikathaltige Pflanzen, die einen sauren Boden mögen. Möchten Sie auf kalkhaltige Steine setzen wie Muschelkalk, sollten sie die Finger von kalkempfindliche Pflanzen wie Hortensien oder Magnolien lassen.

Ebenfalls wichtig ist, dass die Gesteinsarten witterungsbeständig sind. Diese erhalten Sie beispielsweise direkt bei unserem Verkauf in Gaubüttelbrunn.

Besonders häufig finden Frühblüher Einzug in Steingärten. Sie entfalten ihre Blütenpracht zwischen April und Mai. Beliebte Steingartenpflanzen sind unter anderem Polsterphlox, Wilde Tulpen, Steinkraut Enzian, Blaukissen und Thymian. Damit Ihr Beet im Sommer nicht trist wirkt, sollten Sie zusätzlich einige Sommerblüher einpflanzen.

Eine schöne Ergänzung bieten ganzjährige Gräser, die durch unterschiedliche Höhen Abwechslung in Ihren Steingarten bringen.

4. Schritt Steingarten anlegen: Jetzt geht’s los

Es ist soweit: Der Steingarten wird angelegt. Dafür heben Sie auf der gewünschten Fläche den Boden etwa 30 Zentimeter aus. Entfernen Sie dabei die Wurzeln von Unkraut, um den neuen Blumen und Büschen ein leichtes Anwurzeln zu ermöglichen. Der Boden sollte karg und gut durchlässig sein. Achten Sie unbedingt auf eine gute Drainage.

Die Oberfläche füllen Sie mit steiniger Erde auf. In diesem Schritt können Sie auch kleine Täler und Hügel formen, um Ihren Steingarten noch alpiner zu gestalten. Darauf legen Sie ein Unkrautvlies und wieder eine Schicht steinige Pflanzenerde.

Jetzt platzieren Sie Findlinge, grobe Natursteine, Steinfliesen. Für größere Findlinge sollte vorher eine kleine Grube ausgehoben werden, damit die Steine nicht davonrollen. Platzieren Sie die Steine in unregelmäßigen Abständen, damit Sie einen natürlich wirkenden Steingarten anlegen.

Erst jetzt werden Pflanzen, Stauden und Blumen eingepflanzt. Halten Sie genug Abstand, da Ihre Pflanzen sich ausbreiten werden.

Am Ende füllen Sie kleine Zwischenräume mit Kies und Schotter auf. Wollen Sie am Hang einen Steingarten anlegen? Dann sollten Sie vorher mit Steinblöcken Stufen bilden, damit der Untergrund nicht abrutscht.

5. Schritt Steingarten anlegen: Die richtige Pflege

Steinwüsten entstehen häufig aus dem Irrtum heraus, dass sie wenig bis keine Pflege benötigen. Abgesehen davon, dass graue Steinflächen schädlich für Umwelt und Tiere sind, brauchen auch Natursteine eine gewisse Pflege, um lange erhalten zu bleiben. Ein richtig angelegter Steingarten ist ebenso pflegebedürftig wie jeder andere Garten.

Neben der üblichen Pflege sollten insbesondere Steinfliesen und Platten regelmäßig gereinigt werden. Befreien Sie Natursteine rechtzeitig von Moos, Laub oder Grillfett. In der Regel reicht dafür Wasser aus. Unkraut im Steingarten sollten Sie zügig entfernen. Den meisten Steingartenpflanzen macht Konkurrenz im Beet schwer zu schaffen.

Neben Staunässe kann auch lange Trockenheit Ihrem Steingarten zusetzen. Obwohl die Pflanzen einen guten Wasserspeicher haben, müssen sie bei Hitze gegossen werden. Gibt es im Winter keinen Schnee drohen Frostschäden. In dem Fall können Sie Ihre blühenden Lieblinge mit einem Vlies oder Reisig abdecken.

Unser Tipp: Steingarten im Steintrog

Falls Sie nicht genug Platz haben, um einen Steingarten anlegen zu können, müssen Sie dennoch nicht darauf verzichten. Mit einem witterungsbeständigen Steintrog erfreuen Sie sich an Ihrem persönlichen Mini-Steingarten. Bepflanzt mit Sukkulenten und Gräsern schaffen Sie einen besonderen Hingucker. Ein weiterer Pluspunkt: Unkraut wird diesen Steingarten garantiert nicht heimsuchen.

Eine Auswahl an Steintrögen bietet unsere Zweigniederlassung Natursteinzentrum Rhein-Main. Ihre gewünschten Produkte können Sie auch in Gaubüttelbrunn bei der Haaf Firmengruppe abholen – ohne Aufpreis.

So wird Ihr Steingarten insektenfreundlich

Damit Ihr Steingarten nicht zu einer Steinwüste wird, ist ein Gleichgewicht aus Naturstein und Grün enorm wichtig. Nur so kann Ihr Gartenprojekt zu einem kleinen Biotop werden, das zum Verweilen einlädt. Schließlich fühlen sich Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten auch in Alpenregionen wohl.

Die vielen Frühblüher im Steingarten sind bereits eine Bereicherung für die Tierwelt – für früh fliegende Insekten sind sie lebensnotwendig. Was Gartenbesitzer weiterhin tun können, um insektenfreundlicher zu werden:

  • Heimische Pflanzen ansiedeln
  • Durchgängiges Blütenangebot von Frühjahr bis Herbst
  • Rückzugsmöglichkeiten wie Trockenmauer, Insektenhotel, Sträucher
  • Verzicht auf Insektengifte
  • Weniger Mähen für mehr Blütenvielfalt

Sie wollen mehr von der Haaf Firmengruppe sehen? Dann folgen Sie uns auf Facebook oder Instagram.